Der Westen leuchtet - Kunstmuseum Bonn - 10. Juli – 24. Oktober 2010

Der Westen leuchtet
10. Juli – 24. Oktober 2010

DER WESTEN LEUCHTET – eines der größten Ausstellungsprojekte in der Geschichte des Kunstmu­seums Bonn – versammelt 33 Künstlerinnen und Künstler aus zwei Generationen auf insgesamt 3500 m2 Ausstellungsfläche zu einer breit angelegten Standortbestimmung der Kunstlandschaft des Rhein­landes und Nordrhein-Westfalens. Die Schau bildet im Zusammen­klang mit den großen Jah­resfesti­vals Kulturhauptstadt Europa Ruhr.2010 und Qua­driennale 2010 in Düsseldorf gleichsam die südliche Ergän­zung einer Grand Tour durch die rhei­nische Kunst- und Kulturszene im Bundes­land Nordrhein-Westfa­len.

Ausgehend von einem historischen Kern, den Joseph Beuys, Imi Knoebel, Blinky Palermo, Sig­mar Polke und Gerhard Rich­ter verkörpern, stellt DER WESTEN LEUCHTET zum einen die we­sentli­chen Künstlerinnen und Künstler der älteren Gene­ration jeweils mit neuen Arbeiten vor. Diese werden wie­derum mit zentralen Positi­onen der jungen Nachwuchskunst zu einer Ge­samtschau von 33 Teilneh­mern verknüpft. Ganz bewusst ist dabei keine erschöpfende Über­sicht angestrebt, sondern eine poin­tierte Aus­wahl, um auf diese Weise das Profil der Ausstel­lung wie auch der Region zu schärfen.

Von früheren Ausstellungen, die sich der Kunst aus dem Rheinland und/oder aus NRW widme­ten, unterscheidet sich DER WESTEN LEUCHTET zum einen durch die Kombination der histori­schen und der aktuellen Perspektive, zum zweiten durch eine doppelte kuratorische Zielset­zung: Die Auswahl der älteren Generation erfolgte durch das Wissenschaftlerteam des Kunst­muse­ums (Volker Adolphs, Stephan Berg, Stefan Gronert, Irene Kleinschmidt-Altpeter, Sabina Leßmann und Chri­stoph Schreier). Die Nachwuchspositionen hin­gegen wurden von diesen ausgewählten Künstlern benannt. Diese Auf­teilung der kuratorischen Verantwor­tung zwi­schen Kunsthistorikern  und Künstlern versteht sich als bewusstes Zeichen gegen das Fan­tasma des omnipotenten Kurators und als Anerken­nung der prioritä­ren Leis­tung der Künstle­rinnen und Künstler.

Analog zum Sammlungskonzept des Kunstmuseums Bonn werden die Teilnehmer nicht mit einzelnen Arbeiten, sondern jeweils mit ganzen Räu­men vorgestellt. Neben dem eingangs er­wähnten „histori­schen“ Kern wählte das Team des Kunst­museums als wegweisende Positio­nen der älteren Genera­tion aus: Bernd und Hilla Becher, Anna und Bernhard Johannes Blume, Tony Cragg, Isa Genzken, And­reas Gursky, Georg Herold, Jürgen Klauke, Marcel Odenbach, Albert Oehlen, Ulrich Rückriem, Tho­mas Schütte, Katharina Sieverding, Rose­ma­rie Trockel und Timm Ulrichs. Diese haben 14 Nach­wuchspositionen vorgeschlagen, die aus ihrer Sicht das Potenzial haben, das eindrucks­volle künstlerische Erbe des Rheinlandes pro­duktiv in die Zu­kunft zu entwickeln bzw. neu zu befra­gen. Im Einzelnen sind das: Thomas Ar­nolds, Martina De­bus, Simon Denny, Chris Dur­ham, Claudia Fährenkemper, Natascha Sadr Haghighian, David Hahlbrock, Benjamin Houlihan, Bernd Kastner, Christian Keinstar, Erinna König, Gereon Krebber, Ursula Neugebauer und Mi­chail Pirgelis. Im Idealfall kann DER WESTEN LEUCHTET auf diese Weise zu einer Vermessung des künstle­rischen Erbes des Rheinlandes wie auch zu einem Entwurf seiner künstlerischen Zukunft werden.

PRESSEMITTEILUNG, Kunstmuseum Bonn